Im Folgenden ein Artikel, der mit freundlicherweise von der Seite "www.ausgebrannteseele.wordpress.com" bzw. von Uwe Altrichter zur Verfügung gestellt wurde - Vielen Dank nochmal dafür!
Angst ist wie Freude, Liebe oder Hass eine Basis-Emotion und wesentlicher Bestandteil jeder menschlichen Existenz.
Obwohl
Angst für den Menschen einen wichtigen Schutzmechanismus
darstellt, äußert sie sich zumeist als
bedrohliche oder besorgniserregende Situation. Angstauslöser werden in
objekt-bezogene oder objekt-unbestimmte Ängste unterschieden.
Es gibt
Menschen, die aufrgund ihrer indiviudellen Persönlichkeit und
ihren Eigenschaften ängstlicher sind, sprich häufiger und intensiver
Angst fühlen als andere Menschen. >stabiles bzw. instabiles Ur-Vertrauen<
Betrachten wir Angst im Sinne einer schärfenden Schutzfunktion, so verhalten wir uns in einer Gefahrensituation wie der Flucht angemessen.
Andererseits verhalten wir uns bei Bedrohungen, die folgeschwere
Auswirkungen wie den Tod nach sich ziehen kann, extrem sensibel.
Aus solchen extremen Reaktionen heraus ergeben sich oft Fehlalarme und Fehlentscheidungen.
Menschen können Angst sowohl bewusst als auch unbewusst empfinden, dementsprechend erzeugt sie auch ihre Wirkungsimpulse.
-
Enstehen jedoch durch Angst konstante Kontrollverluste, mündet dieses Grundgefühl in eine Angststörung.
-
Bezieht sich diese Angststörung zu dem auf ein bestimmtes Objekt, spricht man von einer Phobie.
Generalisierte Angstzustände (Angststörungen), die sich z. B. auf belastende Lebensumstände wie
-
Familie, Partnerschaft und soziale Beziehungen
-
Arbeit und Leistung
-
Gesundheit
-
Geldsorgen
-
Alltagsprobleme
- Herzrasen
- Schwindel, Benommenheit
- Übelkeit
- innere Unruhe
- Schlafstörungen
- Spannungskopfschmerzen
sollten unbedingt von einem Facharzt oder Psychologen abgeklärt werden.
Angstbewältigung unterliegt
generell einem Prozess der Bewusstmachung, bei dem sowohl die seelische
Komponente als auch die Ängste und die damit verbundenen
angstauslösenden Situationen bearbeitet werden müssen.
Angststörungen und mangelhaft entwickeltes Ur-Vertrauen stehen in einem sehr engen Kontext und immer in einer Verbindung von sehr spezifischen Reiz-Ereignissen, deren Erlebnisfolgen und Konsequenzen.
-
Was sagt Psychoanalytiker Sigmund Freud dazu?
Er unterscheidet drei Ursachen der Angst:
-
die Realangst
-
die Binnenangst
-
die moralische Angst
Die Realangst stellt sich in bedrohlichen Gefahrensituationen ein und entspricht der Furcht.
Die Furcht signalisiert Gefahren und löst angepasste Reaktionen als Antwort aus. Die natürlichen Reaktionen sind
-
Flucht
-
Ausweichen vor der Situation
-
Panik
-
Wut und Aggression
Zu den oben angeführten Reaktionsmustern zählt auch die Vitalangst, welche bei lebensbedrohlichen Krankheiten und Ereignissen auftritt.
Und an dieser Stelle definiert sich die Realangst nach S. Freud auf besondere Weise sehr treffend, wenn ich Burnout als Erschöpfungs-Syndrom mit einer affektiven Störung in Verbindung bringe:
Das Ausmaß der Realangst ist auch von Faktoren wie der
-
psychovegetativen Verfassung (Erschöpfung oder Auszehrung)
-
der Persönlichkeit und Reaktionsbereitschaft
-
der Widerstandskraft und frühkindlichen Angsterfahrungen
abhängig.
Angst
erhöht die Anpassungsfähigkeit, indem sie das Erlernen neuer Reaktionen
zur Bewältigung von Gefahr motiviert. Sie kann aber auch bei zu großer
Intensität in Bezug auf die Gefahrenbewältigung zu unangepassten
Reaktionen und selbstschädigendem Verhalten führen.
Die Binnenangst
definiert sich als “neurotische Angst”. Das Ich scheint von übermäßigen
Triebansprüchen überwältigt zu werden. Neurotische Angst als Form der
Neurose ist eine psychische, lang andauernde Verhaltensstörung.
Sie äußert sich u. a. in
-
Zwangsstörungen
-
Phobien
-
Angststörungen
-
schizoide und paranoide Störungen
-
Hysterie
Wichtig
bei der Diagnostik ist, organische Störungen als Ursache des
Fehlverhaltens auszuschließen. Neurotiker sind sich ihres Verhaltens
bewusst und fähig, dessen Ursachen zu ergründen und dennoch außer
Stande, ihr Verhalten zu kontrollieren.
Neurotische
Angst ist kein akut auftretender Zustand. Sie durchwandert einen
Entwicklungsprozess und ist Ausdruck für einen seelisch
unbewussten Konflikt.
Bei den
klassischen Psychoneurosen entspricht er einem ungelösten frühkindlichen
Konflikt. Im Gegensatz dazu stehen Neurosen, die durch das unmittelbare
Erleben ausgelöst werden.
Die moralische Angst
äußert sich in Scham und Schuldgefühlen. Zur Verteidigung dieser Ängste
stehen dem Ich verschiedene Abwehrmechanismen zur Verfügung.
Zwei dieser Abwehrmechanismen sind den meisten Menschen wohl bekannt – die Verdrängung und Verleugnung.
Diese
sind die Voraussetzung für die Bewältigung unbewusster seelischer
Konflikte und damit Grundlage zur Fähigkeit der Selbststeuerung. Sie
werden der bewussten Problembewältigung bzw. Konfliktverarbeitung
gegenübergestellt.
-
Liste weiterer Abwehrmechanismen
-
Unterdrückung
-
- (Herabsetzung des Selbstwertgefühls)
-
Regression
-
- (Trotzverhalten, Fresslust)
-
Verleugnung der Realität
-
Vermeidung von Triebregungen
-
Spaltung
-
- (Idealisierung versus Dämonisierung)
-
Agressionsverschiebung
-
Affekt-, Stimmungs- und Bewertungsprojektion
-
Intellektualisierung
-
- (Entfernung vom Konflikterleben, Abstraktionsbildung, theoretisches Analysieren)
-
Rationalisierung
-
- (Handlungen rein rational-logisch entscheiden, ignorieren von Emotionen)
-
Sublemierung
-
- (Nicht erfüllte Triebwünsche werden durch gesellschaftlich höher bewertete Ersatzhandlungen ersetzt und damit befriedigt)
-
Somatisierung
-
- (Konflikte in Form von körperlichen Beschwerden wahrnehmen)
-
Idealisierung
-
Autoaggression
-
- (aggressive Impulse gegen sich selbst richten)
Obwohl
Angst ein Grundgefühl ist, das in unserem Gehirn angelegt ist, entsteht
sie nicht aus unserer Gefühlswelt heraus sondern aus unserem Denken und
der Tatsache diverser Denkfehler.
-
Wir schätzen Gefahren fehlerhaft ein, in dem wir diese emotional überbewerten und rational unterbewerten
-
Wir meiden Situationen oder ergreifen die Flucht aus solchen, obwohl sie nicht gefährlich sind
-
Wir fühlen uns hilflos, weil wir unentwegt nach Sicherheit streben, obwohl es keine Garantien dafür gibt
-
Wir arbeiten bis zum Umfallen oder völligem Erschöpftsein, weil wir für unser seelischen und emotioanles Eigenleben unsensibel geworden sind
-
Wir betäuben unsere negativ angestauten Gefühle, unsere Ängstlichkeit oder Ängste mit Psychopharmaka oder Suchtmitteln, obwohl es keine Gründe dafür gibt
-
Schlussbemerkung
Stellen wir uns zum Schluss die Frage, warum wir allzu häufig diesen Denkfehlern unterliegen, uns dadurch selbst-schädigend und selbst-verletzend verhalten?
Vielleich
sind Sie schon auf der richtigen Fährte. Gesundes Denken ist angesagt,
denn schon der griechische Philosoph Epiktet sagte:
“Es sind nicht die Dinge, die Sie beunruhigen, sondern Ihre Sicht der Dinge.”
Gesundes
Denken entspricht den Tatsachen. Die Bedeutung und Aussagekraft, die
Sie einer Sache beimessen, bestimmt nahezu adäquat, wie Sie sich fühlen.
“Ihre Gedanken bestimmen Ihre Gefühle und nicht anders herum.”
Es ist
stets ihre ureigene Sichtweise über die Realität, gepaart mit diesen
oder jenen überzogenen Gefühlen, die Sie in Schwierigkeiten bringen.
Würden Sie aber die Dinge so sehen, wie sie tatsächlich sind, dann wäre
auch die Problemanfälligkeit erheblich geringer.
Ängstlichkeit
und Angst ist die Reflektion verstärkter Gefühlsregungen. Wir lassen
sozusagen diesen Gefühlen den unangefochtenen Vorrang vor dem Denken.
Wir
geben unseren Gefühlen immer wieder nach und es fällt uns somit
wesentlich schwerer oder wir fühlen uns sogar nicht mehr in der Lage,
diese negativen, krankmachenden Gefühle eindeutig abzugrenzen.
Würden
wir hingegen den realen Ursachen direkt ins Auge schauen und diese
ansprechen, dabei lähmende Gefühle ausblenden und unser Denken an den
Tatsachen orientieren, kämen wir der Vermeidung von ängstlichem
Verhalten oder Angst einen wesentlichen Schritt näher.
Versuchen
Sie doch einfach einmal die Einstellungs-Brille zu wechseln, die das
Gesamtbild der Realität bisher nur verzerrt wiedergegeben hat.
Überwinden Sie sich bei der Aufarbeitung von Problemen stets zu folgender Frage:
“Entsprechen meine Gedanken den Tatsachen?”
… und geben Sie sich darauf eine ehrliche Antwort.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen